„Pssst… Sturmtochter… wohin des Weges?“ flüsterte der Wald.
„Hey… wunderschönes Menschenkind… wieso antwortest du nicht?“ fragte er abermals.
„Lass mich, du kannst mir nicht helfen“ antwortete sie trotzig und stapfte weiter.
Doch seinem Griff konnte sie nicht entkommen. Noch nie war ihr das gelungen und schon gar nicht heute.
Dieser kalte Hauch an einem ganz sonderbaren frühen Morgen, Anfang Juni 2020.
Es fühlte sich an wie November.
Es war kalt und die Dämmerung wich langsam dem Licht.
„Ich bin oft verzweifelt, wütend, traurig und doch voller Vorfreude und manchmal ängstlich, weißt du, die Welt steht Kopf, sie ist im Wandel“ flüsterte sie.
„Du trägst alles in Dir, kleine Kriegerin, wovor fürchtest du dich?“ fragte der Wald
Sie antwortete zögernd
„Ich glaube, die Welt, das Leben stellt gerade in dieser Zeit ganz spezielle Fragen, an jeden Einzelnen und es geht um die Antworten eines jeden und wie er sie für sich beantwortet. Es geht um eine Entscheidung. Wählst du die Sicherheit und gibst dafür einen Teil deiner Freiheit oder wählst du die Freiheit und opferst dafür Sicherheit?
Und ich weiß nicht ob ich stark genug bin und vielen anderen geht es genauso.
Ich bin auf der Suche, weißt du?“ sagte sie mit Tränen in den Augen.
Stille… noch mehr Stille… Wind… Kälte… knackende Äste… Hingabe… loslassen… atmen…
Der Wald schwieg…
einatmen… ausatmen… abtauchen… in die tiefsten Tiefen des eigenen Seins… Stille.
Und dann urplötzlich, aus dem Nichts und ganz still geboren war sie wieder da, diese wohlbekannte und nährende Kraft aus ihrem Inneren und Sie erinnerte sich und sie fühlte es mit jeder Zelle ihres Körpers.
Das was sie suchte, war ihr näher als ihr eigener Atem.
Unabhängig von Raum und Zeit, auf allen Ebenen und durch alle Dimensionen hindurch.
Es ist das was schon immer war und das was immer sein wird.
Der Wald lächelte und sagte „und jetzt weine und tanze oder werde still wenn du willst, Sturmtochter… mein Erdenkind.“
Und dieser kalte Hauch an diesem ganz sonderbaren frühen Morgen, Anfang Juni 2020. Es fühlte sich an wie November.
Es war kalt und die Dämmerung wich langsam dem Licht.
Bleib ganz bei dir, ganz egal was im außen passiert.
Denn das was Du suchst, ist dir näher als dein eigener Atem.
Ich liebe dich,
Tina

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